Ausnahmezustand in Klenkenborstel

Zum 90 jährigen Jubiläum lud der Schützenverein Gut Ziel von Bassum am vergangenen Wochenende in Klenkenborstel ein.

- Die Erde bebte - der Bär steppte - die Tanzfläche glühte - der Papst boxte - Emotionen schwappten über - und das ist nur der Eisberg der passenden Kurzbeschreibung.

Bereits eine Woche zuvor, stiegt die Stimmung und Freude darüber, als feststand, wer die neuen Majestäten sind. Vieles konnte in der Zeitung, unserer Webseite, Facebook und auch anderen Netzwerken gelesen und verfolgt werden. Das Binden und Aufstellen der Ehrenpforte wurde mit vielen Helfern am Mittwoch zuvor gemeinsam gemeistert. Das Schmücken und festliche Herrichten des Partyzeltes wurde ebenfalls von fleißigen Händen absolviert. Da in diesem Jahr unser Schützenverein 90 jähriges Jubiläum feiert, wurde extra ein größeres und breiteres Zelt aufgestellt. Auch die Dekoration entsprach einem Jubiläum.

Das Schützenfest begann am Samstagmittag. Pünktlich um 13 Uhr hieß es bei unserer ehemaligen Kinderkönigin Paulina Wiegmann „Antreten“. Von dort aus startete der Ummarsch mit musikalischer Begleitung des Musikzuges Albringhausen/Schorlingborstel in Richtung Schützenplatz. Zusätzlich wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Bassum die Straßen und Kreuzungen gesperrt, damit wir sicher am Ziel ankamen. Das erste Ziel war die Marschpause bei Manuela und Jörg Burkhard. Dort konnte der erste Durst gestillt werden. Der Musikzug spielte einige Lieder und wir konnten uns stärken, bevor es weiter ging.
Der nächste Teil war dann nur noch ein Katzensprung. Somit hatten wir pünktlich den Schützenplatz erreicht. Nach einer drei und fünf minütigen Toilettenpause (drei für Männer, fünf für Frauen), hielt unser erster Vorsitzender Werner Winkelmann seine erste Rede.

Vor 90 Jahren wurde unser Schützenverein in der damaligen Rosendiele gegründet. Durch die darauf folgenden Kriegszeiten wurden die Aktivitäten des Schützenvereins vorrübergehend stillgelegt, schilderte so Werner Winkelmann. Darum war es ein besonderes Ereignis, als in den 50iger Jahren die Aktivitäten wieder aufgenommen wurden und der Schützenverein sich repräsentiert, so wie er heute ist.

Anschließend folgte nun die langersehnte Proklamation der neuen Majestäten. Als erstes wurden Pokalgewinner Peter Kalas und Werner Winkelmann genannt, welche sich den Königspokal, Clou-Pokal, H. Rother-Pokal, Schlottmannpokal teilten. Die Königsschnur nebst Königspokal ging an Werner Winkelmann. Zwei weitere Pokale erhielten Antonia Krüger und Stefan Kieslich.

Der Titel König der Könige ging an unseren Hauptmann Robert Kirstges. Robert ist zugleich auch unser neuer Stadtkönig.
Den verdienten dritten Platz beim Königsschießen erzielte Frank Krüger, Vizekönig wurde Christian Kieslich.

Der Titel „Schützenkönig“ ging an Peer Trepte, der sich beim Königsschießen vom 17.06.2015 gegen vier weitere Königsanwärter durchsetzen konnte. Mit seiner Königin Nicole Klausing startet er nun ein hoffentlich schönes und erfolgreiches Königsjahr. Thomas Barneföhr verkaufte seine Karten für Bremen Ole und trat den Posten des Adjutanten an. Zu guter Letzt wurde auch unser Jugendkönig Marcel Kinder und seiner Begleitung Melina Kohlmeier proklamiert.

Nachdem zum Schluss auch klar war, zu wem die Krone gehörte und wie die Adjutantenschnur zu hängen hat, hielt unser neuer König Peer seine erste Rede. Um sein Gefolge nicht noch länger stehen zu lassen, hielt er die Rede kurz. Er bedankte sich für die Glückwünsche, freue sich auch ein schönes Jahr und lud zum ersten Fass Bier ein.

Neben reichlich Getränken, konnten Bratwürste, Pommes, sowie Fischbrötchen oder süße Sachen käuflich erworben werden. An der Schießbude konnten die Schützenfähigkeiten getestet werden und für die kleinen Besucher gab es wie im jeden Jahr eine Hüpfburg.

Nach der Proklamation fand das Kinderkönigsschießen unter der Leitung von Peter Kalas, Maik Sievert und Denise Roitsch statt. Hierbei setzte sich Zoe Klausing durch und erring sich neben dem Titel Stadtjugendkönigin auch den Titel Kinderkönigin von Gut Ziel. Als ihren Begleiter wählte sie Collin Gieseke.

Um 17 Uhr wurden 11 Gastvereine vom ersten Vorsitzenden empfangen und vom Musikzug Albringhausen/Schorlingborstel ins Festzelt geführt. Nach dem Eröffnungstanz der neuen Majestäten und den Königspaaren der Gastvereine, konnte anschließend mit der Partyband „Graffiti“ ausgiebig gefeiert werden. Unser König Peer nahm aus Sicherheitsgründen an diesem Tanz nicht teil und übergab dies an seinen Adjutanten.

Der Bürgermeister Christian Porsch besuchte ebenfalls das Schützenfest und nahm die Proklamation der neuen Stadtmajestäten vor. Beim Ausschießen des Stadtkönigs nutzte Gut Ziel den Heimvorteil und holte sich drei von fünf Königstiteln. Somit ist der neue Stadtkönig Robert Kirstges. Unsere Stadtjugendkönigin ist Zoe Marie Klausing und Reiner Behrens ist König der Könige. Ulrike Burdorf ist unsere Stadt-Vizekönigin. Die Stadtkönigin ist Marion Helms vom Schützenverein Dimhausen. Königin der Königin wurde Karin Bokelmann vom SV Nordwohlde. Ebenfalls in SV Nordwohlde ist der Vize-Stadtkönig Thomas Wagenfeld.

Es wurde viel getanzt, gelacht und, nun ja, auch viel getrunken. Zu der einen oder anderen Runde lud der König und seine Königin ein. Spät in der Nacht, als die Partyband aufhörte, gingen dann auch die letzten nach Hause. Einige feierten noch zu Hause weiter, obwohl pünktlich um 10:45 Uhr wieder antreten war.

Eine kurze Nacht, mit wenig Schlaf hielt die neuen Majestäten, sowie Schützenschwestern und -brüder nicht ab, am nächsten Tag, Vormittags oder für manche auch am frühen Morgen, um 10:45 Uhr vor dem Festzelt anzutreten und den zweiten Schützenfesttag einzuleiten.

Mit einer deftigen Erbsensuppe und musikalischer Untermalung des Musikzuges Nordwohlde, startete erstmalig das sogenannte Frühschoppen auf unserem Schützenplatz. In den Jahren zuvor, wurde das Frühschoppen beim neuen König abgehalten.

Für die Damenriege war anscheinend ein Glas Bier zu wenig, darum sind diese direkt auf die Großbetankung mit der Gießkanne umgestiegen. Prost Mädels!

Der zweite Schützenfesttag war ein Tag der ans Herz ging und Emotionen nicht mehr zu halten waren, ein Tag an dem die eine oder andere Träne lief. Dieses Schützenfest wurde von den Schützenschwestern und –brüdern als eines der emotionalsten Schützenfesten beschrieben. Außerdem wurde der König in den jetzigen 5 mannstarken Kreis als „König der Herzen“ gehoben.
Es war ein emotionaler Höhepunkt, als die Schützenschwestern und –brüder einen Kreis bildeten, der wie eine Art Kokon war und sich der König darin aus seinem Rollstuhl erhob um mit seiner Königin Nicole sicher zu tanzen.

Um 14 Uhr legte der Musikzug Nordwohlde die Instrumente nieder und der Schützenverein bedankte sich bei den Spielern, für die tollen Stunden. Denn jetzt stand DJ Tommy auf den Plan. Dieser legte um 14 Uhr die heißen Scheiben auf und heizte noch mal ordentlich ein. Das Stimmungsbarometer stieg erneut in die Höhe und brachte das Festzelt zum Beben.

Doch leider geht auch mal das schönste Schützenfest zu Ende, als um 17.30 Uhr die Fahne abgenommen und in die Schießhalle getragen wurde. Das Heraustragen der Fahne ist eine Tradition und wird von allen anwesenden Schützenschwestern und –brüdern begleitet. Anschließend wird noch ein Trinkspiel durchgeführt, bei welchem die Stimmbänder ordentlich herausgefordert werden. Spätestens hier verabschiedet sich die eine oder andere Stimme.
Unser König Peer lud abschließend zu einem Spiegeleiessen, mit Schwarzbrot und Mettwurst ein, als dann offiziell das Ende des Schützenfestes eintrat.
Gestern, am Montag danach fand das Katerfrühstück in der Schützenhalle statt. Eine am Abend abgehaltene Veranstaltung, zu welcher alle Schützenschwestern und –brüder sich nochmals treffen um die letzten Tage des Schützenfestes Revue passieren lassen. Zu einem gemeinschaftlichen Essen und den sogenannten Strafgeldern, konnte auch nochmal das eine oder andere Bier getrunken werden. Der erste Vorsitzende Werner Winkelmann begrüßte die neuen Majestäten bedankte sich bei allen für die große Teilnahme am Jubiläumsschützenfest.

An alles wurde gedacht, wie zum Beispiel auch an einen Abschleppdienst für Senioren und sogar für Sitzproben in Bierlagen fand man Zeit. Der Sekt musste nachbestellt werden, der König hat mit den Schützen und dem König von SV 1848 einen Gut Zieler getrunken, der Adjutant übernahm die Jugendriege und köpfte mit denen die eine oder andere Flasche. Im Allgemeinen war es ein schönes und gelungenes Schützenfest.

Ein Dank geht auch an alle Helfer, die an den Vorbereitungen und Durchführung des Schützenfestes mitwirkten, die hier, dort und überall geholfen haben. Danke auch an die, die das Spiegeleibraten übernommen haben. Ein Dank geht auch an die Fotografen Andreas Klausing und Norbert Wißing, welche dieses Event mit der Kamera festgehalten haben.